Unser Ratgeber: Online-Programmierkurse für Kinder ab 6 Jahren in Deutschland. Programmieren zu lernen ist für Kinder heutzutage nicht nur spannend, sondern auch äußerst wertvoll. Zahlreiche Online-Programmierkurse vermitteln bereits Kindern ab etwa 6 Jahren spielerisch die Grundlagen des Codings. Im Folgenden finden Eltern einen umfassenden Überblick über deutschsprachige Angebote – von Live-Online-Kursen mit echten Trainer*innen bis zu Plattformen mit aufgezeichneten oder interaktiven Selbstlernkursen. Dabei beleuchten wir die Inhalte, Altersgerechtheit, Betreuung, Benutzerfreundlichkeit, technische Voraussetzungen sowie Preismodelle der einzelnen Anbieter. So können Sie das passende Kursangebot für Ihr Kind leichter finden.
Übersicht
Live-Online-Kurse: Programmieren lernen mit Betreuung
Live-Online-Kurse bieten echten Unterricht in virtuellen Klassenzimmern. Kinder nehmen zu festen Zeiten per Videochat an Kurssitzungen teil und lernen direkt von einer Lehrkraft. Diese Form des Lernens hat den Vorteil, dass Fragen sofort gestellt werden können und die Motivation durch den direkten Austausch hoch ist. Allerdings erfordert sie auch Verbindlichkeit bei Terminen und ist meist kostenpflichtig. Im Folgenden stellen wir einige etablierte Anbieter von Live-Online-Programmierkursen für Kinder vor.

Complori – Wöchentliche Online-Live-Kurse im Abo
Angebot & Inhalte: Complori ist ein Berliner Anbieter, der wöchentliche Live-Kurse in Kleingruppen anbietet. Das Programm richtet sich an Kinder und Jugendliche ungefähr im Alter von 7 bis 16 Jahren, aufgeteilt in Altersklassen (z.B. 7–10, 8–12, 11–16 Jahre). Die Kursinhalte sind vielfältig: Spielerisch lernen die Kinder zunächst blockbasiertes Programmieren und machen später Ausflüge in Textprogrammiersprachen. Besonders beliebt sind Kurse mit Minecraft-Bezug („Minecraft Kids Club“ für Einsteiger oder „Minecraft mit Python“ für Fortgeschrittene), da sie bekannte Spielwelten nutzen, um Programmierlogik zu vermitteln. Aber auch allgemeine Einsteigerkurse (etwa mit Scratch) und weiterführende Kurse (z.B. erste Schritte in Python oder Webentwicklung) stehen zur Auswahl.
Altersgerechtheit & Betreuung: Die Lernatmosphäre wird von Complori als positiv und kindgerecht beschrieben. Erfahrene Tutor*innen (oft mit medienpädagogischem Hintergrund) leiten die 60-minütigen wöchentlichen Sitzungen und können individuell auf die Kinder eingehen. Durch die Einteilung in Altersgruppen wird sichergestellt, dass die Beispiele und Erklärungen verständlich sind. Zusätzlich zum Live-Unterricht erhalten die Mitglieder Zugang zu einer Lernplattform mit Erklärvideos und Übungen, sodass Kinder auch zwischen den Terminen selbstständig üben können. Sogar eine geschützte Community (z.B. auf Discord) wird angeboten, in der sich die jungen „Complorianer“ austauschen und gegenseitig helfen können – unter Aufsicht und in sicherem Rahmen.
Benutzerfreundlichkeit & Technik: Die Live-Sitzungen finden meist über Zoom statt. Alles, was man benötigt, ist also ein PC oder Tablet mit stabilem Internet und idealerweise einer Webcam und Mikrofon für die Interaktion. Eine spezielle Software zum Programmieren müssen die Kinder nicht selbst installieren – der Kursleiter führt meist über Bildschirmfreigabe oder online Entwicklungsumgebungen (z.B. eine vereinfachte Coding-Oberfläche im Browser). Die Bedienung der Complori-Plattform ist auf Kinder zugeschnitten: Übersichtlich und mit wenigen Klicks gelangen die Kinder zu ihren Kursmaterialien. Auch Eltern finden sich durch separate Login-Bereiche gut zurecht, um z.B. den Fortschritt einzusehen.
Preismodell: Complori funktioniert im Mitgliedschaftsmodell. Nach einer kostenlosen Probestunde, die unverbindlich gebucht werden kann, schließt man ein Abo ab, das monatlich kündbar ist. Die Kosten liegen bei etwa 50–60 € pro Monat für wöchentlichen Unterricht (Stand: aktuell). Im Preis inbegriffen sind alle genannten Zusatzleistungen (Plattform, Materialien, Community). Das Abo verlängert sich automatisch, kann aber flexibel pausiert oder gekündigt werden (bis kurz vor Ablauf der aktuellen Zahlungsperiode). Für besondere Ferienkurse (z.B. ein intensiver einwöchiger Ferien-Workshop) können separate Gebühren anfallen. Insgesamt bietet Complori so eine fortlaufende Lernerfahrung, die sich bequem in den Alltag integrieren lässt.
Vorteile:
- Qualifizierte Live-Betreuung in Kleingruppen (hohe persönliche Ansprache)
- Kontinuierliches Lernkonzept mit aufeinander aufbauenden Kursstufen
- Motivierender Inhalt (Spiele, Minecraft etc.) und Community-Aspekt
- Kostenlose Probestunde zum Kennenlernen
- Monatlich flexibel kündbar
Nachteile:
- Monatliche Kosten sind nicht unerheblich (laufende Gebühren)
- Feste Kurstermine erfordern regelmäßige Teilnahme (Planungsaufwand)
- Mindestalter ca. 7 Jahre – für ganz junge Kinder (unter Schulalter) noch nicht geeignet

Silicon Valley Kids (SivaKids) – Kreative Workshops für Kids ab 6
Angebot & Inhalte: Unter dem Namen Silicon Valley Kids – oft abgekürzt als SivaKids – werden interaktive Online-Workshops und Kurse angeboten, die Kindern einen intuitiven Einstieg ins Programmieren ermöglichen. Der Anbieter wirbt damit, dass Kinder „bereits ab 6 Jahren“ bei ihnen Spiele programmieren lernen können. Im Programm finden sich vor allem Workshops zu spannenden Projekten: Ein typisches Beispiel ist der Scratch-Workshop „Crazy Balls“, in dem Kinder ihr eigenes kleines Reaktionsspiel mit bunten Bällen entwickeln. Solche Workshops umfassen meist mehrere Unterrichtseinheiten – zum Beispiel 4 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten, verteilt auf ein Wochenende oder einige Tage. Neben Scratch für die Jüngeren bietet SivaKids auch weitere Kursthemen an, etwa Arduino– und Raspberry Pi-Kurse (eher für ältere Kinder mit Interesse an Elektronik/Hardware) sowie allgemeine Hacker– oder Computerkurse. Die Bandbreite reicht also vom blockbasierten Programmieren bis hin zu ersten Erfahrungen mit richtigen Programmiersprachen oder Mikrocontrollern, immer abhängig vom Alter und Niveau.
Altersgerechtheit & Betreuung: SivaKids betont, dass alle ihre Kurse TÜV-zertifiziert sind – was Eltern ein Qualitätsgefühl vermittelt. Die Trainer*innen sind erfahren und gehen individuell auf die kleinen Tüftler ein. In den Einsteiger-Workshops (wie dem Scratch-Kurs) sind oft Kinder zwischen etwa 6 und 12 Jahren zusammen, wobei die ganz Kleinen (6- bis 7-Jährige) vermutlich noch etwas Unterstützung brauchen. Tatsächlich wird in Kursbeschreibungen manchmal empfohlen, dass ab 8 Jahren die Kinder eigenständig mitmachen können – jüngere dürfen aber mit einsteigen, wenn Motivation und ggf. die Hilfe eines Erwachsenen dabei sind. Die Inhalte sind visuell und spielerisch gestaltet (bunte Grafiken, kindgerechte Sprache), was das Verständnis erleichtert. Da es sich um Live-Workshops handelt, können die Trainer bei Schwierigkeiten direkt helfen oder zusätzliche Erklärungen geben. Die Gruppengröße bleibt überschaubar, sodass niemand untergeht.
Benutzerfreundlichkeit & Technik: Die Kurse finden online statt – nach Buchung erhalten die Eltern einen Zugang bzw. Link (oftmals nutzen Anbieter wie SivaKids auch gängige Videokonferenz-Tools oder eine eigene Plattform). Benötigt wird in der Regel ein Computer oder Laptop mit Internetzugang. Für blockbasierte Kurse wie Scratch reicht ein Webbrowser; die Kinder arbeiten parallel zum Videomeeting in der Scratch-Weboberfläche oder einer vom Kursleiter bereitgestellten Programmieroberfläche. Für hardware-nahe Kurse (Arduino/Raspberry) werden ggf. zusätzliche Materialien benötigt – SivaKids würde in solchen Fällen informieren, was bereitzustellen ist (manchmal werden auch Online-Simulatoren statt echter Hardware genutzt, um allen die Teilnahme zu ermöglichen). Insgesamt achten die Organisatoren darauf, dass die technische Hürde gering bleibt. Der Buchungsprozess und die Webseite von SivaKids sind für Eltern informativ gestaltet, inklusive Terminübersicht und Online-Buchungsmöglichkeit.
Preismodell: SivaKids setzt auf einmalige Kursgebühren pro Workshop/Kurs. Das heißt, man bucht einen bestimmten Kurs mit festem Umfang und zahlt dafür einen festen Preis. Im Beispiel des Workshops „Crazy Balls“ betrug die Kursgebühr rund 60 € für insgesamt 4 Unterrichtseinheiten (entspricht zwei mal 90 Minuten an einem Wochenende). Längere Kurse oder Spezialkurse können entsprechend mehr kosten, während kürzere Workshops auch günstiger sein können. Es gibt regelmäßig neue Termine, und Eltern können gezielt die Kurse buchen, die thematisch und zeitlich passen. Eine Mitgliedschaft ist nicht erforderlich – was praktisch ist, wenn man nur mal ausprobieren möchte oder ab und zu einen Kurs machen will. Allerdings muss man nach Ende eines Kurses selbst aktiv wieder einen neuen Kurs buchen, falls das Kind weitermachen möchte. Gelegentlich bietet SivaKids auch kostenlose Events oder Schnupperstunden an (etwa im Rahmen von Code-Week oder Aktionstagen).
Vorteile:
- Schon für sehr junge Kinder (ab ca. 6) geeignet durch spielerische Workshops
- Breites Themenspektrum (von einfachen Spielen bis Hardware-Projekten)
- TÜV-zertifizierte Kurse mit erfahrenen Trainer*innen
- Flexible Auswahl einzelner Kurse nach Interesse, keine langfristige Bindung
- Überschaubare Kursdauer – gut zum Hineinschnuppern
Nachteile:
- Kein fortlaufendes Curriculum automatisch – nach jedem Kurs neu entscheiden und buchen
- Feste Termine, die eingehalten werden müssen (meist an Wochenenden oder nachmittags)
- Kosten summieren sich, wenn man viele Einzelkurse bucht (kein Pauschalabo)
- Bei sehr jungen Kindern ggf. Assistenz durch Eltern nötig trotz Kursleitung

Play&Code – Kleingruppenunterricht mit Konzept in Altersstufen
Angebot & Inhalte: Play&Code ist eine deutschsprachige Online-Programmierschule, die Kinder und Jugendliche in drei Altersstufen unterteilt: ab 8 Jahren, ab 10 Jahren und ab 12 Jahren. Für jede Altersgruppe gibt es passende Kurse, die meistens über mehrere Wochen laufen. Beispielsweise starten viele Kinder mit Scratch-Anfängerkursen (für 8+), wo sie Schritt für Schritt lernen, eigene kleine Spiele und Animationen zu programmieren. Für etwas ältere oder fortgeschrittene Kinder werden auch Kurse zu weiterführenden Themen angeboten, etwa 3D-Modellierung mit Tinkercad, erste Schritte im Game Design, Web-Programmierung oder sogar Grundlagen in richtigen Programmiersprachen (für Teens). Das Besondere an Play&Code ist, dass es ein durchdachtes Curriculum gibt – Kinder können vom Anfänger- bis zum Fortgeschrittenenkurs gelangen, innerhalb ihres Alterssegments. Zusätzlich gibt es Ferienkurse (Intensivkurse in den Schulferien) und sogar privaten Einzelunterricht auf Anfrage, falls ein Kind individuell lernen möchte.
Altersgerechtheit & Betreuung: Die Gruppengrößen sind bewusst klein gehalten (Kleingruppen), damit jedes Kind genug Aufmerksamkeit erhält. Die Kursleiter sind pädagogisch geschult und vermitteln die Inhalte auf kreative und leicht verständliche Weise. Dadurch wird nicht nur Programmierwissen vermittelt, sondern auch allgemeine Fähigkeiten wie Konzentration und Problemlösen gefördert. Für 8-jährige Anfänger steht natürlich das spielerische Entdecken im Vordergrund – hier kommen visuelle Programmiertools wie Scratch zum Einsatz, die perfekt für diese Altersgruppe sind. Je älter die Kinder, desto anspruchsvoller dürfen die Inhalte werden (z.B. textbasiertes Coding ab ca. 12 Jahren). Play&Code achtet aber darauf, dass auch anspruchsvollere Themen stets kindgerecht erklärt werden. Ein weiterer Pluspunkt: Sie werben mit einer „Lerngarantie“, was andeutet, dass jedes Kind den Kursstoff meistern soll – sollte es Schwierigkeiten geben, wird nachgeholfen (eventuell durch zusätzliche Unterstützung oder Wiederholung, sodass niemand frustriert zurückbleibt). Die Atmosphäre ist freundlich und ermutigend, und Fragen sind jederzeit willkommen.
Benutzerfreundlichkeit & Technik: Um an Play&Code-Kursen teilzunehmen, benötigt man ein übliches Setup: einen Laptop oder PC mit Internet, Webcam und Mikro. Die Live-Sitzungen dürften ebenfalls über gängige Videokonferenz-Software laufen (z.B. Zoom oder Microsoft Teams – genaue Infos gibt es bei Kursanmeldung). Die Plattform von Play&Code (ihre Website) bietet einen internen Bereich für Kursmaterialien und Aufgaben. Viele Kurse nutzen Browser-basierte Tools (Scratch im Browser, Tinkercad im Browser, etc.), sodass keine komplizierte Installation nötig ist. Sollte doch mal Software gebraucht werden (z.B. eine kindgerechte Entwicklungsumgebung), wird das im Vorfeld erklärt. Generell ist die Teilnahme technisch unkompliziert gehalten. Eltern können über die Website bequem stöbern und Kurse buchen; es gibt auch die Möglichkeit, erst eine kostenlose Probestunde zu vereinbaren, um das Angebot zu testen.
Preismodell: Play&Code setzt auf Kursgebühren pro Kurslauf. Ein typischer Kurs erstreckt sich über mehrere Wochen (häufig z.B. 8 Wochen mit wöchentlichem Termin). Die Preise liegen beispielsweise für einen 8-wöchigen Scratch-Anfängerkurs etwa zwischen 126 € und 158 € insgesamt. Das entspricht umgerechnet ungefähr 15–20 € pro Unterrichtsstunde. Die Preisspanne kann davon abhängen, ob man früh bucht oder welche Kursvariante man wählt (teilweise werden Rabatte angeboten, z.B. Geschwisterrabatte oder Frühbucher). Fortgeschrittenenkurse können ähnlich bepreist sein, während kürzere Ferienkurse eventuell etwas kompakter und günstiger sind. Bezahlt wird in der Regel einmalig im Voraus für den jeweiligen Kurs. Da eine kostenlose Probestunde angeboten wird, können Eltern erst einmal schauen, ob es passt, bevor sie den ganzen Kurs buchen. Kündigen im klassischen Sinne muss man nicht – nach Kursende endet die Verpflichtung automatisch. Will das Kind weitermachen, bucht man einfach den nächsten Kurs. So behält man Kostenkontrolle und Flexibilität.
Vorteile:
- Altersgerechte Gruppeneinteilung (8+, 10+, 12+) mit maßgeschneiderten Inhalten
- Kleine Gruppen und pädagogisch versierte Lehrkräfte gewährleisten intensive Betreuung
- Klare Kursstruktur (z.B. 8-Wochen-Kurse) mit Lerngarantie – ideal für nachhaltiges Lernen
- Diverse Formate: Gruppenunterricht, Feriencamps, sogar Einzelcoaching möglich
- Probestunde gratis; keine langfristigen Abos, sondern Zahlung pro Kurs
Nachteile:
- Einstieg erst ab 8 Jahren – für Vorschulkinder oder Erstklässler unter 8 ist nichts im Programm
- Feste wöchentliche Termine erfordern Durchhaltevermögen und Zeitmanagement
- Summe der Kosten kann hoch werden, wenn man viele Kurse nacheinander bucht
- Eltern müssen nach jedem Kurs neu planen/buchen – etwas Organisationsaufwand

KidgiTech – Mehrjähriges Lernprogramm mit Karriereperspektive
Angebot & Inhalte: KidgiTech präsentiert sich als ein umfassendes Online-Lernprogramm, das Kinder und Jugendliche über mehrere Jahre hinweg vom Programmier-Neuling bis zum richtigen IT-Crack ausbilden möchte. Der Anbieter spricht von einem „7-jährigen Online-Programmierkurs“ – gemeint ist damit ein Curriculum, das über etwa sieben Jahre stufenweise immer weiterführende Inhalte anbietet. Starten können Kinder etwa im Grundschulalter (etwa ab 9 Jahren; teils wird auch von Kursen für 7-Jährige gesprochen, was aber vermutlich die Dauer meint, nicht das Einstiegsalter). Im Verlauf des Programms lernen die Kinder verschiedenste Technologien kennen: Angefangen wird in der Regel mit Blockprogrammierung (z.B. Scratch) und einfachen spielerischen Aufgaben. Später kommen Minecraft Coding (Programmieren in der Minecraft-Umgebung), App-Entwicklung, Webdesign und sogar 3D-Modellierung hinzu. In höheren Stufen werden auch populäre Programmiersprachen wie Python eingeführt. Das Ziel von KidgiTech ist es, den Teilnehmenden ein sehr breites Fundament an digitalen Fähigkeiten zu vermitteln, das weit über das hinausgeht, was Schulen derzeit abdecken. So sollen Absolventen dieses langen Kurses bestens vorbereitet sein auf die digitale Zukunft – sei es im Studium, in IT-nahen Berufen oder einfach als kompetente Anwender.
Altersgerechtheit & Betreuung: Das Programm ist jahrgangsübergreifend, aber natürlich werden die Kinder je nach Alter und Fortschritt in passende Gruppen eingeteilt. Ein Kind, das z.B. mit 9 Jahren startet, durchläuft Level um Level mit zunehmendem Anspruch. Flexibilität und individuelle Förderung sind bei KidgiTech wichtig: Da es ein langfristiges Konzept ist, bauen die Inhalte zwar aufeinander auf, aber die Dozentinnen achten darauf, dass niemand den Anschluss verliert. Bei Bedarf kann auch mal wiederholt oder nachjustiert werden. Die Trainerinnen sind in der Regel IT-Profis mit pädagogischem Geschick, die in Live-Online-Unterrichtsstunden den Stoff vermitteln. KidgiTech setzt – ähnlich wie andere Live-Kurs-Anbieter – auf interaktive Kleingruppen, in denen Fragen gestellt werden können und die Kinder auch mal gemeinsam knobeln dürfen. Die Herangehensweise ist praxisorientiert: Die Kinder entwickeln eigene Projekte (z.B. kleine Spiele, Websites, Anwendungen) und lernen dadurch „nebenbei“ komplexere Konzepte. Trotz der hohen Ambition (Stichwort Vorbereitung auf IT-Karriere) soll der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen: Erfolgserlebnisse, spielerische Elemente und ein freundschaftlicher Umgang sollen dafür sorgen, dass die Kids langfristig motiviert bleiben.
Benutzerfreundlichkeit & Technik: Damit ein so langer Onlinekurs durchgehalten werden kann, bemüht sich KidgiTech um eine bequeme Lernumgebung. Die Teilnahme erfolgt online von zu Hause aus; meist wird dafür eine gängige Videokonferenz-Plattform in Kombination mit einer Lernplattform genutzt. Eltern melden ihr Kind einmal an und vereinbaren eine passende Kurszeit für den Start. Danach läuft es kontinuierlich weiter – vermutlich mit wöchentlichen Terminen, ähnlichen einem Schul-AG oder Nachmittagskurs. Technisch braucht es auch hier einen zuverlässigen Computer/Laptop mit Internet. Je nach Kursabschnitt kommen verschiedene Software-Werkzeuge zum Einsatz (von Scratch im Browser bis hin zu speziellen Entwicklungsumgebungen für fortgeschrittenere Projekte). KidgiTech wird sicherstellen, dass die nötigen Programme entweder kostenlos verfügbar oder direkt in einer Weboberfläche nutzbar sind. Bei technischen Problemen oder Fragen gibt es einen Support. Für die Eltern bietet KidgiTech Informationsmaterial, Newsletter und einen Fortschrittsüberblick, damit sie wissen, was ihr Kind gerade lernt. Insgesamt ist die Plattform auf langfristige Nutzer ausgelegt – das heißt, intuitive Navigation und klare Struktur über viele Module hinweg.
Preismodell: Konkrete Preise nennt KidgiTech auf der öffentlich zugänglichen Seite nicht sofort – Interessierte werden eher dazu eingeladen, einen kostenlosen Probeunterricht zu vereinbaren. Es ist aber davon auszugehen, dass KidgiTech ein Abo- oder Semester-Modell nutzt. Möglicherweise zahlt man einen monatlichen Betrag oder jeweils für bestimmte Programm-Abschnitte (z.B. pro Schuljahr). Da KidgiTech sehr umfassend ist, dürfte es preislich in der oberen Spanne liegen – vergleichbar mit kontinuierlichen Musikschul-Unterricht oder anderen Förderprogrammen. Einige Hinweise deuten darauf hin, dass es auch Ferienkurse und Workshops gibt, die separat gebucht werden können (z.B. Intensivwochen). Für genaue Kosten muss man sich direkt beim Anbieter informieren. Positiv ist, dass die erste Stunde als Probestunde kostenlos ist, sodass man schauen kann, ob das Kind Freude daran hat. Durch die lange Laufzeit hat man natürlich die Möglichkeit, jederzeit auszusteigen, falls das Interesse nachlässt – es empfiehlt sich, nach Kündigungsbedingungen zu fragen, um flexibel zu bleiben.
Vorteile:
- Sehr umfassendes Curriculum, das Kindern über Jahre immer neue Fähigkeiten beibringt
- Kombination vieler Themen (Spiele, Apps, Web, Minecraft, 3D etc.) – breites Wissen wird vermittelt
- Kontinuierliche Betreuung durch festes Team, langfristige Lernbegleitung
- Probeunterricht kostenlos zum Einstieg
- Ideal für Kinder mit großem Interesse, die richtig eintauchen wollen (ggf. Vorbereitung auf spätere IT-Ausbildung)
Nachteile:
- Einstieg meist erst ab ca. 9 Jahren, nichts für ganz junge Coder
- Langfristige Verpflichtung und kontinuierliche Kosten (Abo über längere Zeit)
- Recht ambitionierter Ansatz – muss zum Kind passen (nicht jedes Kind möchte Programmieren so vertiefen)
- Weniger flexibel, da auf langen Kurs angelegt (Wechsel des Anbieters mittendrin ggf. schwierig, falls man viel verpasst hat)

Weitere Live-Angebote und lokale Initiativen (Überblick)
Neben den genannten gibt es noch andere Live-Online-Kurse und Initiativen in Deutschland, die Eltern kennen könnten. Zum Beispiel die HABA Digitalwerkstatt, bekannt durch physische Standorte, hatte zeitweise auch Online-Feriencamps im Programm. In solchen Ferienkursen (häufig 5 Tage je 1 Stunde) erstellen Kinder z.B. ihr erstes Computerspiel mit Anleitung von Trainer*innen. Das Alter liegt meist bei 8–12 Jahren, die Kosten ca. 70–100 € pro Woche. Solche Angebote sind toll in den Schulferien, allerdings nicht das ganze Jahr verfügbar.
Auch Volkshochschulen oder lokale Coding Clubs haben teilweise auf Onlineformate umgestellt. Beispielsweise organisiert die Hacker School regelmäßig Online-Sessions (meist jedoch für etwas ältere Kinder ab 11 Jahren) – oft sogar kostenlos oder gegen freiwillige Spende, unterstützt von IT-Unternehmen. Diese laufen am Wochenende oder als Projekttag und ermöglichen einen Einblick ins Programmieren mit echten Softwareentwickler*innen als Coaches. Für jüngere Kinder gibt es mitunter CoderDojos (kostenlose Programmierclubs) in einigen Städten, die während Pandemiezeiten ebenfalls virtuell stattfanden.
Eltern, die für ihr Kind einen **Privatlehrerin online** suchen, finden zudem vereinzelt Angebote, z.B. Studierende oder Informatiker, die über Videocall individuellen Programmierunterricht für Kinder geben. Dies kann sinnvoll sein, wenn ein Kind sehr spezifische Interessen hat oder ein eigenes Lerntempo bevorzugt – preislich ist das aber stark variierend und organisatorisch aufwendiger, als einen Kurs bei etablierten Anbietern zu buchen.
Selbstlern-Plattformen: Programmieren im eigenen Tempo lernen
Nicht jedes Kind benötigt Live-Unterricht, um Programmieren zu lernen. Es gibt zahlreiche Online-Plattformen und aufgezeichnete Kurse, mit denen Kinder eigenständig – oder zusammen mit den Eltern – die Grundlagen des Codings entdecken können. Diese Angebote sind oft günstiger oder sogar kostenlos. Sie ermöglichen flexible Zeiteinteilung, da man nicht an fixe Kurszeiten gebunden ist. Allerdings erfordern sie auch etwas Selbstmotivation und mitunter die Unterstützung eines Erwachsenen, insbesondere bei jüngeren Kindern. Hier sind die wichtigsten Selbstlern-Optionen auf Deutsch:
Code it! – Spielerische Onlinekurse zum Selbstlernen
Plattform & Inhalte: Code it! ist eine von deutschen Medienpädagogen entwickelte Lernplattform, die Kindern (empfohlen etwa von 9 bis 15 Jahren) das Programmieren beibringt – und zwar spielerisch und interaktiv. Das Angebot umfasst mehrere Online-Kurse, die zu Hause am PC durchgearbeitet werden können. Typische Themen sind z.B. „Erstelle dein erstes Computerspiel“, „Animationen programmieren“ oder auch Projekte rund um Minecraft und App-Entwicklung, um die Kids bei ihren Interessen abzuholen. Die Kurse sind in kleine Lerneinheiten gegliedert: Die Kinder lesen/watching Erklärungen (teils als Text, Bilder oder Video) und setzen das Gelernte direkt in Programmieraufgaben um. Dafür bietet Code it! eine eigene Web-Programmierumgebung an – oft blockbasiert für Einsteiger, aber teilweise auch mit Übergang zu einfachem Code. Die Plattform hat eine Webakademie, in der neue Kurse gestartet werden können, wann immer das Kind bereit ist.
Altersgerechtheit & Benutzerfreundlichkeit: Code it! wurde ausdrücklich für Anfänger ohne Vorkenntnisse gestaltet. Die Sprache ist einfach und kindgerecht, Schritt-für-Schritt-Anleitungen führen durch die Aufgaben. Für Motivation sorgen spannende Themenwelten (z.B. ein Kurs, in dem man ein kleines Spiel à la Minecraft erstellt, spricht Gamer-Kids natürlich direkt an). Ein großer Vorteil ist, dass das Team hinter Code it! die Lernfortschritte betreut: Zwar gibt es keinen Live-Lehrer pro Kind, aber die Kurse wurden von erfahrenen Pädagogen so aufgebaut, dass häufige Stolpersteine bedacht und erklärt sind. Zudem stehen bei Bedarf Support oder Foren zur Verfügung, wo Fragen gestellt werden können. Die Altersempfehlung 9+ rührt daher, dass etwas Lesefähigkeit notwendig ist – jüngere Kinder könnten zwar mit Elternhilfe auch schon reinschnuppern, aber ideal ist es ab Grundschulalter, wenn sie Anweisungen selbst lesen können. Spielerische Quizzes und kleine Erfolgserlebnisse (Abzeichen, Punkte oder ähnliches) sind eingebaut, um die Motivation hochzuhalten. Insgesamt wird eine kreative Lernumgebung geboten: Kinder können ihre fertigen Spiele und Programme speichern und stolz präsentieren.
Technische Voraussetzungen: Alles läuft online im Browser. Ein Laptop oder Desktop-Computer mit Tastatur ist empfehlenswert, denn darauf lässt sich am besten programmieren (Touch-Geräte sind weniger geeignet, da Tippen und Drag&Drop präziser mit Maus/Tastatur funktionieren). Die Code-it!-Umgebung benötigt keine Installation von Software – man surft einfach die Webseite an und loggt sich ins Benutzerkonto ein. Ein Account ist erforderlich, damit Fortschritte gespeichert werden; Eltern können ein Konto für das Kind anlegen. Die Plattform ist auf Deutsch verfügbar, was den Einstieg enorm erleichtert. Eine Internetverbindung wird natürlich gebraucht, damit die Lernmodule und der Editor geladen werden können. In der Regel sind die technischen Hürden gering: Hat man einen Browser (Chrome, Firefox etc.), kann es direkt losgehen.
Preismodell: Code it! bietet teilweise kostenfreie Kurse an – es gab in Kooperation mit Partnern wie Siemens auch schon kostenlose Ferienkurse oder Sonderaktionen. Einige Inhalte sind dauerhaft gratis verfügbar, um einen Einblick zu ermöglichen. Darüber hinaus gibt es weiterführende Kurse, die kostenpflichtig sind. Diese können einzeln erworben werden, oft für relativ moderate Einmalpreise. Zum Beispiel könnte ein kompletter Onlinekurs (der viele Stunden Lernstoff enthält) um die 30–50 € kosten – als einmalige Zahlung, danach hat man Zugriff. Es ist kein Abo nötig, sondern man kauft gezielt den Kurs, den das Kind machen möchte. Manche Kurse starten zu bestimmten Terminen (z.B. begleitete Ferienaktionen), andere sind jederzeit verfügbar („Start jederzeit – self-paced“). Der Vorteil: Eltern zahlen nur für das, was genutzt wird. Insgesamt ist Code it! damit eine recht kostengünstige Option im Vergleich zu Live-Unterricht. Und wer zuerst testen will, nutzt einfach die kostenfreien Grundlagenkurse.
Vor- und Nachteile: Code it! punktet mit hoher Flexibilität und didaktisch gut durchdachten Lernmodulen. Kinder, die gern eigenständig tüfteln, werden hier Spaß haben, da sie im eigenen Tempo voranschreiten können. Auch die Themenvielfalt (Spiele, Animation, Minecraft) macht das Lernen attraktiv. Ein kleiner Nachteil ist, dass die Anfangshürde ab ~9 Jahren liegt – jüngere Kinder brauchen mehr Unterstützung, da es kein Live-Coach gibt. Außerdem muss man darauf achten, dass das Kind am Ball bleibt; ohne festen Termin kann das Interesse auch mal nachlassen. Dennoch: Für motivierte Selbstlerner ist Code it! ideal, und Eltern können sich über die fundierten Inhalte und deutschsprachige Anleitung freuen.

CodeKiste – Programmieren zum Anfassen (Mix aus Kit und Online-Kurs)
Konzept & Inhalte: Die CodeKiste ist ein etwas anderes Angebot: Hierbei handelt es sich um physische Boxen (Kisten), die nach Hause geliefert werden, kombiniert mit einem kindgerechten Online-Portal. Jede CodeKiste-Box enthält Lernkarten und Material für mehrere kleine Programmierprojekte – häufig Apps und Spiele zum Nachbauen. Das Kind öffnet also eine bunte Kiste voller Anregungen, sucht sich ein Projekt auf einer Karte aus und kann dann sofort online loslegen, um es umzusetzen. Insgesamt gibt es aktuell zwölf verschiedene CodeKisten im Handel (mit verschiedenen Projektthemen), ideal geeignet für Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren. Die Themen reichen von einfachen Spieleklassikern bis zu kreativ-künstlerischen Anwendungen, alle im Schwierigkeitsgrad aufsteigend. Wichtig: Es wird echtes Programmieren vermittelt, nicht bloß das Bedienen von Apps. Die CodeKiste-Webseite stellt eine grafische Programmieroberfläche zur Verfügung (ähnlich wie Scratch, blockbasiert), in der die Kinder die Befehle aus den Lernkarten umsetzen können. Durch diesen Ansatz lernen sie Grundlagen wie Schleifen, Bedingungen und Variablen ganz spielerisch, während sie ein sichtbares Ergebnis (z.B. ein funktionierendes Spiel auf dem Bildschirm) erzielen.
Altersgerechtheit & Benutzerfreundlichkeit: CodeKiste richtet sich bereits an Anfänger ab 6 Jahren, also auch an Kinder, die noch nicht lesen können oder gerade erst anfangen zu lesen. Die Lernkarten sind daher sehr visuell gestaltet – mit bunten Illustrationen, Schritt-für-Schritt-Bildern und minimalem Text. Jüngere Kinder können die CodeKiste meist mit ein wenig Unterstützung der Eltern nutzen: Etwa beim ersten Mal die Bedienung erklären und ggf. helfen, die Karte zu lesen. Danach klappt es oft schon allein, weil die Oberfläche wirklich kinderfreundlich ist. Für ältere Kinder (Grundschule, frühe Sekundarstufe) sind die Projekte anspruchsvoll genug, um nicht langweilig zu werden, aber immer noch spielerisch. Die CodeKiste spricht die natürliche Neugier der Kinder an: Das Öffnen einer Box hat etwas von einem Geschenk auspacken – gleich gibt es etwas Neues zu entdecken! Es gibt keine Noten oder Prüfungen, der Fokus liegt ganz auf dem Spaß am Tüfteln. Da kein Lehrer live dabei ist, kann das Kind ohne Druck ausprobieren, Fehler machen und es nochmal versuchen. Bei jedem Projekt lernt es ein kleines neues Konzept. Sollte doch mal etwas nicht funktionieren, bieten die CodeKiste-Unterlagen Hilfestellungen (Fehlertipps etc.), und Eltern können mit ins Boot geholt werden, um gemeinsam nach der Lösung zu suchen. Der Lernfortschritt lässt sich daran messen, wie viele Projekte schon gemeistert wurden – die Motivation kommt aber vor allem durch die Lust, die nächste Kiste oder das nächste Spiel auszuprobieren.
Technische Voraussetzungen: Ein großer Vorteil: Keine Installation erforderlich! Die CodeKiste-Projekte laufen direkt im Browser auf der CodeKiste-Webseite. Dort gibt es einen Login für das Kind, wo es seine Kiste auswählt und loslegt. Unterstützt werden alle gängigen Geräte – PC, Laptop und auch Tablets sofern eine Tastatur angeschlossen ist (denn etwas Texteingabe oder zumindest komfortableres Navigieren ist nötig; reine Touchbedienung ist nicht optimal). Die Systemanforderungen sind sehr niedrig, sodass auch ein älterer Familien-Laptop ausreicht. Internetzugang ist nötig, um die Webseite zu erreichen, aber die Projekte selbst sind nicht datenintensiv. Die physische CodeKiste wird per Post geliefert; bis dahin kann man theoretisch schon das Onlineprofil anlegen. Jede Box schaltet wohl bestimmte Inhalte auf der Plattform frei (evtl. via Code oder Account-Verknüpfung). Die Benutzeroberfläche online ist extrem simpel gehalten: Große Buttons, kindliche Designs und vor allem alles auf Deutsch. So finden sich schon Grundschüler intuitiv zurecht.
Preismodell: Die CodeKiste wird pro Box bezahlt. Eine einzelne Kiste kostet etwa 30 € (je nach Anbieter, manchmal etwas darunter oder darüber). Es gibt auch Sparpakete: Beispielsweise kann man mehrere Kisten im Set günstiger bekommen oder ein Abo-Modell, bei dem z.B. alle zwei Monate eine neue Kiste zugeschickt wird, mit einem kleinen Rabatt auf den Stückpreis. So ein Abo ist praktisch, wenn man kontinuierlich neuen Nachschub will; es kann meistens jederzeit gekündigt werden. Da es zwölf Kistenthemen gibt, kann ein begeistertes Kind also lange damit beschäftigt sein. Abgesehen vom Boxenpreis entstehen keine weiteren laufenden Kosten – die Online-Plattform Nutzung ist im Preis inbegriffen. Die CodeKiste hat auch kein Verfallsdatum: Einmal gekauft, kann das Kind die Projekte in seinem Tempo durchgehen. Und wenn mal eine Pause ist, macht das nichts. Im Vergleich zu Live-Kursen ist die CodeKiste eine sehr preiswerte Lösung, zumal Geschwister die Boxen nacheinander auch nutzen könnten.
Vor- und Nachteile im Überblick: Die CodeKiste ist toll, um schon die Jüngsten ans Programmieren heranzuführen, weil sie haptisches und digitales Lernen vereint. Kinder lieben es, etwas „in der Hand“ zu haben und dann am Bildschirm zum Leben zu erwecken. Der klare Vorteil ist die Flexibilität – keine Termine, das Kind lernt, wann es Lust hat, und so schnell oder langsam wie es mag. Außerdem ist die Investition überschaubar und gut planbar. Auf der Nachteilseite steht, dass keine direkte Lehrperson vorhanden ist. Sollte ein Kind also gar nicht weiterwissen, braucht es Unterstützung von einem Erwachsenen oder muss selbst tüfteln. Manche Kinder motiviert das selbstbestimmte Lernen enorm; anderen fehlt vielleicht der zusätzliche Ansporn oder die soziale Komponente einer Gruppe. Auch muss man nach den 12 Kisten schauen, wie es weitergeht – für den Einstieg sind sie super, aber für tieferes Programmieren müsste man danach auf andere Kurse umsteigen. Alles in allem bietet die CodeKiste einen einfachen, spaßigen Einstieg und kann durchaus nebenbei oder ergänzend zu anderen Kursen genutzt werden.
„Programmieren mit der Maus“ – Kostenlose Web-App für Kids
Beschreibung & Inhalte: Programmieren mit der Maus ist ein Gratis-Angebot des Westdeutschen Rundfunks (WDR), bekannt durch die Sendung mit der Maus. Diese Online-Plattform richtet sich an Kinder ab etwa 8 Jahren und ermöglicht ihnen einen spielerischen Start ins Programmieren. Auf der Webseite durchlaufen die Kinder verschiedene Lernspiele und kleine Challenges, begleitet von der Maus, dem Elefanten und den bekannten Sounds der TV-Sendung. Dabei lernen sie grundlegende Programmierkonzepte kennen, ohne dass sie es vielleicht direkt merken – es fühlt sich eher wie ein Spiel an. Die Aufgaben könnten zum Beispiel sein: „Hilf der Maus, einen Weg durchs Labyrinth zu finden, indem du Befehle anordnest“ oder „Bringe den Elefanten zum Tanzen, indem du die richtigen Aktionen zusammenstellst“. Unter der Haube arbeitet hier eine visuelle Programmiersprache (sehr ähnlich zu Blockly oder Scratch), d.h. Kinder ordnen Puzzle-ähnliche Blöcke an, um Abläufe zu definieren. Die Schwierigkeit steigert sich Schritt für Schritt.
Altersgerechtheit & Spaßfaktor: Da die Zielgruppe 8–12 Jahre ist, wurde viel Wert darauf gelegt, dass kein Vorwissen nötig ist. Die Maus erklärt (in Text und Ton) jeden neuen Begriff in einfachen Worten. Jeder Level führt maximal ein neues Konzept ein, etwa Schleifen („die Maus muss etwas mehrfach tun, dafür verwenden wir einen Wiederhole-Block“) oder Bedingungen („der Elefant soll sich nur bewegen, wenn…“). Durch die Einbettung in die Maus-Welt ist die Motivation groß – Kinder kennen und lieben diese Figuren, was das Lernen wie ein Abenteuer wirken lässt. Sogar kleine Gags und typische Maus-Tricks fließen ein, um die Atmosphäre aufzulockern. Wichtig: Die Plattform ist nicht überwältigend umfangreich, sondern bietet einen kompakten Einstieg. Für ein Kind kann es sehr erfüllend sein, alle Aufgaben zu schaffen. Gleichzeitig wird es nach Abschluss vermutlich Lust haben, mehr zu machen – ein gutes Zeichen, dann kann man auf umfangreichere Tools wie Scratch wechseln. Für Eltern ist „Programmieren mit der Maus“ ein Segen, weil es 100% kindgerecht und sicher ist (WDR-geschützt, keine Werbung oder Chats) und weil Kinder hier durchaus selbstständig lernen können. Jüngere oder unerfahrene Kinder profitieren eventuell davon, wenn Mama oder Papa anfangs daneben sitzt und miträtselt – das macht beiden Seiten Spaß.
Technische Rahmenbedingungen: Einfacher geht es kaum: Man benötigt lediglich ein Gerät mit Internet und Browser. Die Website funktioniert auf einem PC/Laptop am besten. Auf dem Tablet läuft sie prinzipiell auch, da die Oberfläche recht groß gestaltet ist – allerdings kann Drag&Drop auf dem Tablet kniffliger sein als mit der Maus am PC. Falls möglich, ist also ein richtiger Computer ratsam. Eine Anmeldung ist für die Maus-Seite nicht erforderlich; die Kinder können direkt loslegen. (Optional kann man sich aber ein Benutzerkonto anlegen, um den Fortschritt zu speichern – dann kann man später weitermachen, wo man aufgehört hat. Das ist aber kein Muss). Das Ganze ist kostenlos und werbefrei. Der technische Aufwand ist so gering, dass es sich auch spontan an einem verregneten Nachmittag starten lässt.
Fazit zu Programmieren mit der Maus: Dieses Angebot hat eigentlich nur Vorteile für den Einstieg: Es ist gratis, sympathisch gestaltet und führt effektiv an die Grundlagen heran. Als Nachteil könnte man höchstens anmerken, dass der Umfang begrenzt ist – hat ein Kind alles gemeistert, braucht es neue Herausforderungen auf anderen Plattformen. Doch bis dahin hat es begriffen, worum es beim Programmieren geht, und erste Erfolgserlebnisse gesammelt. Für viele Familien dürfte die Maus der perfekte erste Schritt ins Coding sein.
Scratch und ScratchJr – Die freie Programmierwelt für Kinder
Was ist Scratch? Scratch ist keine kommerzielle Kursplattform, sondern eine kostenlose Programmierumgebung und Online-Community, die vom MIT (Massachusetts Institute of Technology) speziell für Kinder entwickelt wurde. Es handelt sich um die weltweit größte Coding-Community für Kinder. Auf scratch.mit.edu können junge Leute (und auch Erwachsene Anfänger) mit grafischen Blöcken Programme erstellen – typische Ergebnisse sind bunte Animationen, einfache Spiele, interaktive Geschichten oder musikalische Spielereien. Scratch wird im Browser genutzt und ist in vielen Sprachen verfügbar, Deutsch inklusive. Anders als bei einem Kurs gibt es keinen linearen Lehrplan, sondern Scratch ist offen und kreativ: Kinder können eigene Ideen umsetzen oder tausende von Projekten anderer Nutzer anschauen und remixen (also abwandeln und daraus lernen).
Einstiegsalter & Lernmaterial: Empfohlen wird Scratch ab ca. 8 Jahren. Das liegt daran, dass Kinder in dem Alter bereits lesen und logisch denken können – beides hilft, um die Blockbefehle sinnvoll aneinander zu reihen. Für jüngere Kinder (etwa 5 bis 7 Jahre) gibt es die vereinfachte App ScratchJr, die auf Tablets läuft. ScratchJr nutzt Bilder und Symbole statt Wörter und ist ideal, um Vorschülern erste Algorithmen bauen zu lassen (z.B. einen Charakter ein paar Schritte gehen und hopsen zu lassen, per Fingertipp). Allerdings ist ScratchJr in seinem Funktionsumfang begrenzt und nicht mit Scratch online verbunden. Sobald Kinder alt genug sind, wechseln sie meist zu „großen“ Scratch. Um Scratch zu erlernen, gibt es unzählige kostenlose Ressourcen: Die Scratch-Website selbst bietet interaktive Tutorials und Hilfetexte auf Deutsch. Außerdem existieren Bücher (wie „Programmieren lernen mit der Maus“ – ein Buch, das Scratch spielerisch erklärt), YouTube-Videos und Webseiten, die Schritt-für-Schritt-Anleitungen für coole Scratch-Projekte bereitstellen. Manche Kinder lernen auch einfach durch Ausprobieren und Abschauen: In der Scratch-Community sind viele Projekte öffentlich einsehbar, und man kann mit Klick auf „Schaue dir drinnen an“ den Code jedes Projekts inspizieren. So versteht man, wie andere etwas gemacht haben, und kann es nachmachen oder verändern.
Betreuung & Sicherheit: Scratch ist frei zugänglich, aber als Eltern sollte man anfangs dabei sein. Die Community erlaubt es Nutzern, Projekte zu teilen und Kommentare zu schreiben. Die Plattform wird moderiert – es gibt klare Community-Regeln und ein Team, das unangemessene Inhalte entfernt. Daher gilt Scratch als relativ sicher und kinderfreundlich. Dennoch ist es eine Community im Internet, was bedeutet, dass Kinder grundlegende Regeln kennen sollten (keine persönlichen Daten preisgeben, freundlich kommunizieren etc.). Für den Start kann man Scratch auch offline nutzen oder ohne Community: Es gibt einen Offline-Editor, und man muss nichts teilen, wenn man nicht will. Einige Eltern wählen anfangs den Weg, dass das Kind nur lokal speichert und erst später, wenn es sicher im Umgang ist, Projekte veröffentlicht. Ein Mentoring durch Eltern oder im Rahmen einer Code-AG kann hilfreich sein, um dem Kind die ersten Schritte zu zeigen. Danach entdecken viele Kids Scratch als ihr eigenes Kreativlabor und spielen sich stundenlang damit.
Technische Voraussetzungen: Scratch 3.0 (die aktuelle Version) läuft im Browser auf Windows, Mac und auch Tablets (iPads/Android-Tablets) – allerdings ist die Bedienung mit Maus und Tastatur am PC deutlich angenehmer. Eine Internetverbindung ist nötig, um die Webseite zu nutzen oder Projekte hochzuladen. Für die Offline-Variante kann man einen Scratch-Editor herunterladen (kostenlos). Scratch braucht keinen starken Computer; wenn der Browser modern ist, reicht das. Wichtig sind eher periphere Dinge: Ton an, falls das Projekt Geräusche macht, vielleicht ein größeres Display, damit man die bunten Blöcke gut sieht. Alles in allem ist der technische Aufwand minimal.
Preismodell: Scratch ist komplett kostenlos. Es gibt keine Premium-Version, keine Gebühren – es ist ein Bildungsprojekt und wird von Stiftungen unterstützt. Damit eignet sich Scratch hervorragend, um ohne finanzielle Barrieren mit Programmierung anzufangen.
Vor- und Nachteile von Scratch: Der größte Vorteil ist die Freiheit und Kreativität: Kinder können genau das entwickeln, was ihnen in den Sinn kommt – sei es ein Katzenspiel, ein virtuelles Klavier oder ein kleines Quiz. Dadurch lernen sie nicht nur Programmierung, sondern auch kreatives Denken und Projektplanung. Zudem erhalten sie durch die Community Anerkennung und Inspiration. Scratch wächst mit: Anfangs nutzt man wenige einfache Blöcke, später kann man komplexe Logik, eigene Blockfunktionen oder sogar kleine KI-Experimente darin umsetzen. Es hat jedoch auch eine Kehrseite: Nicht jedes Kind kommt ohne Struktur zurecht. Manche sind überfordert, wenn sie „alles machen könnten“ und wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Hier ist die Unterstützung durch Erwachsene oder begleitende Tutorials ratsam, um erste Ziele zu setzen. Ebenfalls braucht es Selbstdisziplin – anders als in einem Kurs, der einen an die Hand nimmt, muss man bei Scratch selbst dranbleiben. Für viele ist das aber gerade das Reizvolle. Insgesamt gehört Scratch in jeden Überblick, weil es die Standardplattform für junge Programmierer weltweit ist und auch an Schulen oft eingesetzt wird.

Code.org – Strukturiertes Lernen mit spielerischen Übungen
Überblick: Code.org ist eine internationale Non-Profit-Plattform, die das Programmieren allen Altersgruppen zugänglich machen will. Das Tolle: Die komplette Seite und alle Kurse sind auch auf Deutsch verfügbar. Code.org bietet eine Reihe von online Kursen an, die sich speziell an Kinder richten – von ganz jung (Vorschule/Grundschule) bis zur Oberstufe. Besonders bekannt ist die „Hour of Code“-Aktion, bei der einstündige Minikurse mit beliebten Figuren wie Minecraft, Star Wars oder Disney’s Frozen (Eiskönigin) Millionen von Kindern das Programmieren nähergebracht haben. Darüber hinaus gibt es aber auch umfassendere Lehrgänge (Curricula), z.B. die „Kurse 1-4“ bzw. „Entdeckungsreisen“ für Grundschulkinder oder „Computational Thinking Kurse“ für Ältere.
Inhalte & Aufbau: Für die Jüngsten (Alter 4-6) gibt es einen Einsteigerkurs, der mit ganz einfachen Puzzle-Programmierungen beginnt – beispielsweise müssen Kinder Befehl-Blöcke so anordnen, dass eine Figur (etwa aus Angry Birds) ein Ziel erreicht. Mit jeder Aufgabe lernen sie ein bisschen mehr: erst einfache Sequenzen, später Schleifen, dann Bedingungen usw. Kinder, die schon lesen können, können auch direkt mit Kursen ab 6-7 Jahre einsteigen, wo die Anleitungen etwas textreicher sind. Die Code.org Übungen sind bunt, spielerisch und immer thematisch spannend: Mal geht es um Labyrinth, mal um Zeichnen, mal um Musik. Beliebt sind Themen-Projekte, wo bekannte Charaktere ins Spiel kommen (Minecraft-Abenteuer, Star-Wars-Droiden steuern, ein Dance Party-Spiel programmieren mit Musik). Neben den praktischen Übungen gibt es auch kurze Erklärvideos – diese sind in der deutschen Version entweder untertitelt oder von deutschsprachigen Partnern nachgesprochen. Die Kurse enthalten außerdem kleine Quizfragen und freies Kreativlabor am Ende, wo Kinder das Gelernte in einem eigenen Projekt anwenden können.
Altersgerechtheit & Benutzerfreundlichkeit: Code.org gliedert seine Inhalte nach Altersstufen und gibt Eltern/Lehrern Hinweise, welcher Kurs für welche Klassenstufe passt. Ein Kind ab 6 kann meist mit „Kurs A“ oder „Kurs 1“ beginnen (für absolute Anfänger). Ab ~8 Jahre sind Kurs 2-3 ideal, ab 10 dann Kurs 4 oder aufbauende Projekte. Die Oberfläche ist sehr intuitiv: links eine Aufgabe/Erklärung, in der Mitte der Bereich, wo die Blöcke gezogen werden, rechts sieht man sofort das Ergebnis (z.B. die Animation oder Figur, die man steuert). Kinder bekommen direktes Feedback – wenn etwas nicht funktioniert, gibt es Hinweise oder sie sehen es an der Aktion der Figur. Das motiviert zum Ausprobieren. Da Code.org ursprünglich für den Schuleinsatz entwickelt wurde, ist es robust und für Gruppen wie Einzelpersonen gleichsam geeignet. Für Eltern gibt es eine Option, ein Konto zu erstellen, um den Fortschritt des Kindes nachzuverfolgen, aber man kann es auch ohne Login nutzen (dann sollte man jedoch in einer Session möglichst einiges schaffen, weil ohne Account nichts gespeichert wird). Viele Kinder finden es toll, Medaillen für abgeschlossene Levels zu erhalten oder am Ende eines Kurses ein Zertifikat ausdrucken zu können – solche Belohnungen sind eingebaut. Ein großer Pluspunkt: Es werden wirklich alle abgeholt. Selbst Kinder, die noch nicht lesen, können mit etwas Anleitung durch die Bilderrätsel viel verstehen. Und Kinder bis ins Teenager-Alter können mit komplexeren Aufgaben auf code.org immer noch Neues lernen (bis hin zu ersten Zeilen in JavaScript in fortgeschrittenen Levels). Für deutschsprachige Nutzer ist nahezu alles lokalisiert, so dass Sprachbarrieren minimal sind.
Technische Voraussetzungen: Code.org läuft vollständig im Browser und ist daher auf jedem Gerät nutzbar. Allerdings gilt auch hier: Am besten eignet sich ein PC oder Laptop mit Maus. Tablets funktionieren für viele der blockbasierten Aufgaben, aber manchmal ist das Bildschirmlayout für kleinere Displays etwas gedrängt. Eine stabile Internetverbindung muss vorhanden sein, weil während der Übungen ständig kleine Daten mit dem Server ausgetauscht werden (z.B. um den Fortschritt zu speichern oder um Grafiken zu laden). Eine Registrierung ist kostenlos und für die volle Erfahrung ratsam (damit Fortschritte nicht verloren gehen). Das Interface ist werbefrei und sicher für Kinder. In Schulklassen wird code.org oft am Smartboard oder Beamer vorgemacht und die Kinder machen es dann nach – zu Hause kann ein Kind eigenständig damit arbeiten, und falls es mal stockt, kann ein Elternteil einen Tipp geben (oder gemeinsam das Lösungsfeld anschauen, es gibt auch Lösungen für Lehrkräfte, die man einsehen kann).
Kosten: Alles auf code.org ist kostenlos nutzbar. Die Organisation wird von großen Tech-Unternehmen und Stiftungen finanziert, um Computerbildung weltweit zu fördern. Eltern müssen sich also keine Sorgen um Abos oder Käufe machen – es gibt keine versteckten Kosten. Es werden auch keine persönlichen Daten zu kommerziellen Zwecken genutzt; Accounts bestehen nur aus einem Benutzernamen und ggf. der E-Mail der Eltern.
Zusammengefasst: Code.org eignet sich hervorragend als strukturierter, aber flexibler Onlinekurs, insbesondere für Grundschulkinder, die gerne Rätsel lösen. Es ist fast wie ein Lernspiel aufgebaut und kann daher mit spielerischen Angeboten konkurrieren. Nachteilig könnte sein, dass es auf Dauer manchen etwas zu sehr vorgegeben ist – wer lieber frei experimentiert, wird von den Leveln irgendwann gelangweilt sein. Doch für den Anfang (und als Ergänzung zu freieren Tools wie Scratch) bietet code.org genau den richtigen Rahmen. Es bringt Kindern nicht nur Programmierung bei, sondern lehrt auch durchhaltevermögen und logisches Denken, weil man Level für Level meistern möchte.
Weitere kostenlose Tools und Apps
Abseits der großen Plattformen gibt es noch zahlreiche Apps und Webseiten, die das Programmieren kindgerecht vermitteln. Einige Beispiele:
- Blockly Games: Eine Sammlung von kleinen Programmier-Puzzlespielen auf Basis von Google Blockly. Sie sind ebenfalls auf Deutsch verfügbar und führen durch Logikrätsel (Maze, Vogel, Auto usw.). Für Kinder ab ~8, die gerne knobeln.
- Swift Playgrounds: Eine kostenfreie iPad-App von Apple, die Kindern (ab ca. 10 Jahren) spielerisch das Programmieren in Swift (Apples Programmiersprache) beibringt. Mit bunten 3D-Welten und Aufgaben. Allerdings ist hier Grundkenntnis in Englisch hilfreich, da nicht alles auf Deutsch ist.
- Kodable, LightBot und Co.: Gerade für jüngere Kinder (Vorschule bis frühe Grundschule) existieren bunte Apps wie Kodable (führt mit einem Fussel-Wesen durch Labyrinthe per Code-Anweisungen) oder LightBot (Roboter mit Befehlen steuern), die oft Grundlagen wie Sequenzen und Schleifen vermitteln. Einige davon sind kostenlos, andere kosten ein paar Euro als App-Kauf.
- Open Roberta Lab: Ein Projekt des Fraunhofer-Instituts, das eine Online-Programmierumgebung für Roboter und Mikrocontroller anbietet. Ohne eigene Hardware kann man einen virtuellen Roboter programmieren. Das ist eher für ältere Kinder (10+), aber erwähnenswert, falls zu Hause Interesse an Robotik besteht. Die Oberfläche ist deutsch und blockbasiert.
Alle diese Tools haben gemeinsam, dass sie entweder frei oder sehr kostengünstig sind und den Einstieg erleichtern. Sie ersetzen keinen umfangreichen Kurs, können aber eine gute Ergänzung sein – zum Beispiel, um nach der Schule noch ein bisschen zu tüfteln, oder um an Wochenenden gemeinsam mit den Eltern etwas Neues auszuprobieren. Wichtig ist, den Interessen des Kindes zu folgen: Ein technikbegeistertes Kind hat vielleicht Spaß daran, mit Open Roberta virtuell einen Roboter zu steuern, während ein jüngeres, verspielt-kreatives Kind lieber mit Scratch eine bunte Geschichte animiert. Die Vielfalt der Angebote erlaubt es, für jeden etwas Passendes zu finden.

Fazit: Das passende Angebot für jedes Kind finden
Die Landschaft der Online-Programmierkurse für Kinder in Deutschland ist erfreulich breit gefächert. Von betreuten Live-Kursen über flexible Selbstlernplattformen bis hin zu kostenlosen Spielen und Apps – für nahezu jedes Alter ab 6 und jeden Lerntyp gibt es eine Option. Eltern sollten bei der Auswahl vor allem auf folgende Aspekte achten:
- Interesse und Motivation des Kindes: Möchte es gern mit anderen Kindern gemeinsam lernen und braucht feste Termine? Dann sind Live-Kurse wie bei Complori, SivaKids, Play&Code oder KidgiTech ideal. Ist das Kind eher eigenständig und spielt gern am Computer auch allein? Dann könnten Plattformen wie Code it! oder eine CodeKiste genau das Richtige sein. Begeistert es sich für bestimmte Figuren oder Spiele? Angebote wie Minecraft-Kurse, die Maus-Plattform oder code.org mit Disney-Charakteren greifen solche Interessen auf.
- Alter und Vorkenntnisse: Für jüngere Kinder (6–8 Jahre) eignen sich besonders visuelle und spielerische Ansätze. Hier machen ScratchJr, die Maus oder CodeKiste einen tollen Job. Ab ca. 8 können viele bereits ersten Live-Unterricht folgen (sofern der Kurs darauf ausgelegt ist) oder mit Scratch und code.org kreativ werden. Ältere Kinder und Jugendliche (10+) dürfen ruhig auch Herausforderungen haben – Fortgeschrittenen-Kurse, textbasierte Sprachen wie Python oder komplexere Projekte fördern sie entsprechend weiter.
- Betreuungsbedarf: Nicht jedes Kind kann (oder soll) völlig allein online lernen. Live-Kurse bieten direkte Betreuung durch Lehrkräfte, was für viele Anfänger hilfreich ist und auch den Eltern Entlastung bietet (man weiß das Kind in guten Händen). Selbstlernkurse erfordern gelegentlich, dass Eltern oder andere helfende Hände zur Stelle sind, wenn etwas unklar ist. Überlegen Sie, wieviel Zeit Sie selbst einbringen können oder möchten. Manche Eltern nutzen die Gelegenheit, mitzulernen – programmieren mit dem Kind gemeinsam, insbesondere bei Apps/Spielen, und fördern somit auch die Medienkompetenz im Familienverbund.
- Praktische Faktoren: Dazu zählen technische Ausstattung (ist ein PC vorhanden? Ist unsere Internetverbindung stabil genug für Videokonferenz?), aber auch Budget. Kostenpflichtige Kurse bewegen sich je nach Modell von rund 15 € pro Stunde (Gruppenkurs) bis 50+ € pro Monat (Abo). Kostenlose Alternativen sind vorhanden, allerdings ersetzen sie nicht immer die Tiefe eines strukturierten Kurses. Oft kann man mit kostenlosen Angeboten den Grundstein legen und dann gezielt in einen guten Kurs investieren, wenn man merkt, das Kind hat Feuer gefangen.
Am Ende gibt es kein „One-size-fits-all“, aber dank der vielen Angebote können Eltern ausprobieren, was passt. Nutzen Sie Gratis-Probestunden und kostenlose Plattformen, um die Hemmschwelle niedrig zu halten. Vielleicht startet Ihr Kind erstmal mit der Maus oder Scratch, und ein Jahr später meldet es sich freiwillig für einen Live-Online-Kurs an, weil es mehr lernen will. Oder umgekehrt: Der inspirierende Workshop im Live-Format war der Funke, und nun übt Ihr Kind selbstständig auf code.org weiter. Jede Kombination ist möglich – und erwünscht, denn Vielfalt macht das Lernen spannend.
Fazit: Online-Programmierkurse für Kinder ab 6 Jahren
Online-Programmierkurse eröffnen Kindern ab 6 Jahren spielerisch die digitale Welt. Sie fördern logisches Denken, Kreativität und Selbstbewusstsein im Umgang mit Technik. Ob in betreuten Videokursen mit Gleichaltrigen oder selbstständig am heimischen PC – für jedes Kind lässt sich der passende Weg finden, Coden zu lernen. Wichtig ist vor allem, dass es Spaß macht. Denn wenn die Kinder mit Freude bei der Sache sind, stellen sich die Lernerfolge ganz von allein ein. Viel Erfolg und Freude beim Entdecken der Programmierangebote – die digitale Zukunft kann kommen!